Delfin-Therapie Bericht 2009
Vom 28.09.2009 – 08.10.2009 hatte Phil 10 Einheiten der Delfinassistierten Therapie im Onmega-Zentrum Marmaris
Am ersten Tag war Phil enthusiastisch, wollte schnell auf die Plattform und die Therapie starten. Er machte sofort Bekanntschaft mit Frosia, sein Therapiedelfin, er streichelte und berührte sie vorsichtig an Rücken und Bauch. Er rief sie noch leise und ein wenig unsicher. Er war schnell abgelenkt und hatte Schwierigkeiten sich zu konzentrieren. Es schien so, als wollte er kooperieren, aber nutzte auch „Neins“ bei manchen Übungen. Er liebte es, Bälle und Ringe ins Wasser zu werfen, allerdings hatte er Schwierigkeiten abzuwarten, deshalb bat ich ihn vorher immer bis 3 zu zählen, bevor er Ring oder Ball ins Wasser warf. Zuerst wollte er nicht ins Wasser und weinte ein wenig, aber sobald wir im Wasser waren und einige Übungen gemacht hatten, relaxte er und hatte Spaß daran. Er wollte Frosia keinen Kuss auf die Nase geben, also tat ich es und er schaute zu. Er brauchte am Anfang ein bisschen mehr Ermutigung, aber hat für das 1. Mal einen guten Job gemacht.
Am nächsten Tag sind Phil und ich alleine zur Plattform, seine Eltern warteten am Meeting-Point. Das hat es ihm leichter gemacht, sich auf das, was wir taten, zu konzentrieren. Er hat immer noch auf manche Fragen mit „Nein“ geantwortet, aber er wollte die Übungen trotzdem machen. Er fühlte sich wohler und hat es im Nachhinein sogar genossen. Er erinnerte sich daran vor dem Werfen bis 3 zu zählen und flüsterte die Zahlen. Er sang das Alphabet, spielte mit Frosia´s Schwanzflosse, streichelte sie sehr sanft und kitzelte sie zwischen den Flossen. Er weinte manchmal ein wenig oder überlegte, ob er anfangen sollte zu weinen, rief seine Eltern oder schaute nach ihnen. Aber er war leicht abzulenken und zu überzeugen, dass es keinen Grund zum weinen gab. Er mochte es, mit Frosia zu tanzen und absolvierte eine schnelle Fahrt mit dem „Delfin-Taxi“. Er hat Frosia diesmal auch einen Kuss auf die Nase gegeben, sowohl im Wasser als auch auf der Plattform.
Am dritten Tag hatten Phil´s Eltern eine gute Idee, sie erzählten Phil, dass sie shoppen gehen und verließen die Plattform, warteten um die Ecke,kamen wieder und versteckten sich und beobachteten ihn aus der Distanz, sobald die Therapie begann. Das hat es Phil leichter gemacht, sich zu konzentrieren und er verstand, dass seine Eltern im Moment nicht in der Nähe waren, aber nach der Stunde wieder kommen würden. Während der Therapie hat er nur einmal nach ihnen gefragt und konzentrierte sich insgesamt viel besser. Er reagierte positiver auf die Übungen und war motivierter sie zu erledigen. Er fühlte sich offensichtlich jetzt mit mir, Frosia und natürlich Kim (Frosia´s Trainerin) wohler. Er streichelte Frosia länger und mit mehr Bewegungskontrolle, wir streichelten abwechselnd schnell und langsam und ihm gefiel es. Er wurde im Umgang mit Frosia immer sicherer und gab ihr schon mehrere Küsse. Er zählte bis 3 mit mehr Enthusiasmus, bevor er Bälle und Ringe ins Wasser warf, rief Frosia lauter, damit sie den Ball zu ihm zurückbringt.
Während der folgenden Therapiestunden redete Phil mehr, wiederholte und erinnerte sich an viele Wörter, die vorher erwähnt wurden, wie Frosia´s Körperteile, sang Lieder, rief Frosia und Kim, wenn er bereit für die nächste Übung war und fühlte sich sehr wohl, hatte sehr viel Spaß. Er weinte nicht ein einziges Mal und ging ohne Probleme ins kalte Wasser. Er liebte die lustigen und schnellen Übungen, wie tanzen, natürlich das Delfin-Taxi und den Fuß-pusher (er nannte ihn „whooommmmm“) Er kooperierte auch besser bei Übungen, die ihn eigentlich nicht interessierten oder schwer in der Konzentration waren, wie z.B. dem Delfin die Zähne putzen. Er war sehr motiviert und sagte kein „Nein“ mehr, wenn er eigentlich „Ja“ oder „Vielleicht“ meinte. Er wusste, was von ihm erwartet wurde und erinnerte sich genau was zu tun war, was ihn selbstsicher und fähig seine eigenen Entscheidungen zu treffen machte.
Phil ging mit Frosia sehr behutsam um, er streichelte sie und war nie in irgendeiner Art und Weise aggressiv oder weniger vorsichtig im Umgang mit ihr. Kein Schlagen oder Schubsen. Auch im Kontakt mit anderen Menschen hat sich Phil sehr gut gemacht, er war sehr sozial, was schön zu sehen war. Am ersten Tag war er vielleicht ein wenig schüchtern, weil er nicht wusste was ihn erwartete bei all diesen neuen Menschen. Aber es hat nicht lange gedauert bis er sich wohl gefühlt hat und Kontakte knüpfte.
Phil ist ein sehr cleverer kleiner süßer Junge mit einem tollen Sinn für Humor und herzerwärmenden Lächeln. Es war ein absolutes Vergnügen für mich die Therapie mit Phil zu machen und ich hoffe aufrichtig, dass er nach diesen 2 Wochen mit uns in Marmaris weitere Fortschritte macht. Ich wünsche ihm und seinen wunderbaren Eltern das Beste für die Zukunft. Ich würde mich freuen, Kontakt zu halten und hoffe, dass wir uns vielleicht wieder sehen.
Paßt auf Euch auf
Gruß, Fleur Muntjewerf
Hisarönü,08.10.2009
Phil SCHULTE-SIENBECK, geb. 13.09.2005
Diagnose: allg. Entwicklungsverzögerung
Phil hat im Zeitraum vom 28.09.-8.10.2009 an 5 Einheiten des Therapeutischen Reitens als Ergänzung zu einer Delphintherapie teilgenommen .
Phil ist ein fröhlich, immer lächelndes Kind, das durch seine motorische Aktivität auffällt, er bleibt keine Sekunde sitzen und kann sich nur flüchtig mit einer Sache beschäftigen.
Der erste Kontakt zum Pferd ist geführt, er zeigt keine Angst und streichelt bald schon das Pony und das Therapiepferd auf Aufforderung.
Er lässt sich einen Helm aufsetzen und sitzt schnell allein auf dem Pferd wobei der Sitz im Schritt ausbalanciert ist. Phil macht auf dem Pferd sehr gut mit und lässt sich erstaunlich gut am Ball halten, er arbeitet für sein Alter konzentriert mit und lässt sich, wenn er sich mal ablenken lässt, immer wieder gut zur Mitarbeit animieren.
Er befolgt gymnastische Anweisungen - Arme hoch, seitlich… dreht sich auf dem Pferd, warf Ringe über Kegel, wobei der Hand -Objektkontakt immer gut war.
Frage-Antwortspiele reizten ihn besonders, wobei seine kognitive Entwicklung altersentsprechend scheint.
Im Anschluss ans Reiten wurde entweder ein Shetlandpony geputzt oder geführt. Anfangs war es nur sehr flüchtig, mit einer Striegeleinheit war es getan! Zum Schluss putzte er für sein Alter unter Anleitung sehr ausdauernd und führte das Pony mit Hilfe wieder bis in den Stall.
Die therapeutische Arbeit mit Phil hat uns sehr viel Spass gemacht und schon während der kurzen Therapiezeit konnte eine Zunahme der Konzentrationsfähigkeit konstatiert werden.
Wir würden eine Fortführung des Therapeutischen Reitens sehr empfehlen, um die angebahnten Erfolge zu vertiefen .
Mit freundlichen Grüssen
Dr. Felizitas KANDEMİER Salih KANDEMİR